Ursprünge und Gründung des Vereins
In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts setzten sich die Bestrebungen des deutschen Turnvaters Friedrich Ludwig Jahn immer mehr durch. Eine Welle der Begeisterung für den Turngedanken lief durch die deutschen Länder. An vielen orten gründeten junge Männer Turnvereine, die fast durchwegs nicht nur die körperliche Ertüchtigung ihrer Mitglieder zum Ziel hatten, sondern auch dem Nächsten bei Feuergefahr hilfeleistend zur Seite stehen wollten. Es entstanden die Turn- und Feuerwehrvereine. Auch in Welden wurde eine Gemeinschaft im Zeichen von Turnvater Jahn ins Leben gerufen. Der Krieg 1870/71 hemmte die weitere Entwicklung und brachte sie schließlich ganz zum Stillstand. Als 1874 die freiwillige Feuerwehr gegründet wurde, übernahm sie die kleine Turnriege, die in den folgenden Jahren einem Dornröschenschlaf verfiel. Dreißig Jahre vergingen, bis sich in Welden erneut junge Männer zur Gründung eines Turnvereines zusammenfanden, die von Werk Ludwig Jahn begeistert waren. Die Initiative ging von Theodor Abele, Vorturner beim Turnverein 1847 und Sohn des damaligen Weldener Bürgermeisters Abele aus. Besonders verdient um die Gründung des Vereines machten sich die Weldener Bürger Johann Abele, Ulrich Seitz, Franz Dopfer und Julius Brunner. Am 2. Oktober 1904 fand nach einer von Theodor Abele persönlich durchgeführten Werbung die Gründerversammlung im Besein von Gauturnwart Bückel und dem Gemeindebevollmächtigten des Turngaues Augsburg H. Grotz statt. Vierzehn Tage später wurde anläßlich einer Feuerwehrversammlung ein provisorischer Turnrat gewählt, den Johann Abele als Vorstand leitete und folgende Zusammensetzung hatte: Vorstand – Johann Abele, Turnwart – Ulrich Seitz, Schriftwart – Georg Demharter, Zeugwart – Mathias Weber, Säckelwart – Josef Niebaur, 1. Beisitzer – Karl Kränzle und 2. Beisitzer- Mathias Gutmeyr.
Der neue Turnverein Welden schloß sich dem Turngau Augsburg an. Eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung setzte ein, obwohl noch mancher Sturm über die Jünger Jahns hinweg ging. Die Begeisterung der Mitglieder wurde schon zu Beginn des Vereinslebens auf harte Probe gestellt. Es fehlten die Geräte. Die praktische Betätigung im Verein erstreckte sich zunächst auf Freiübungen. Wiederum schaltete sich Theodor Abele ein. Gegen eine Vergütung von 12 bzw. 22 Pfennig in der Woche stellte derTurngau auf seine Vermittlung hin ein Reck und einen Barren zur Verfügung. Eine Zöglingsabteilung wurde geschaffen. Jetzt kam frischer Schwung in den Turnbetrieb. Aus einem Bericht der Generalversammlung vom 6. Januar 1906 ist zu entnehmen, daß im abgelaufenen Vereinsjahr an 55 Tagen geturnt wurde, wobei 596 Turnbesuche zu verzeichnen waren; der Kassenbestand des Vereins betrug 135,- Mark, Karl Kränzle wurde zum neuen Vorstand gewählt; er sollte dieses Amt über einen Zeitraum von 17 Jahren bis zum Jahre 1923 bekleiden. Am 11. Deutschen Turnfest vom 18. bis 22. Juli 1908 beteligten sich sechs Mitglieder des Turnvereins Welden. Im Jahre 1910 wurde beschlossen, den am Bahnhof gelegenen Turnplatz auf den Theklaberg zu verlegen. Ein diesbezügliches Gesuch an die Gemeinde wurde genehmigt: Ab 1. Januar 1911 fand der offizielle Turnbetrieb auf einer Freifläche am Theklaberg, dem heutigen Sportgelände, statt. Bei der am 31. Dezember 1912 abgehaltenen Generalversammlung wurde innerhalb des Vereins auch eine Sängerriege gebildet. Ende 1913 gehörten dem Verein 47 Mitglieder an, davon 15 aktive Turner. Die bis dahin rege Vereinstätigkeit wurde durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges jäh unterbrochen; die Turner mußten einrücken, der Turnbetrieb dadurch lahmgelegt, das aktive Vereinsleben nahm ein vorläuiges Ende.
Glücklich überstand der Verein die großen Schwierigkeiten während des Krieges. Am 6. Januar 1919 beschlossen die Mitglieder in einer Generalversammlung, den Turnbetrieb wieder aufzunehmen.1923 war ein kritisches Vereinsjahr. Die enorme Geldentwertung wirkte sich auch auf das Vereinsleben aus. Die Vereinsbeiträge wurden auf 50,- Mark und die Aufnahmegebühr auf 150,- Mark festgelegt. Aber auch diese Beträge reichten nicht aus und es wurden am Ende des Jahres noch freiwillige Spenden gesammelt. Mit Umzug, Gottesdienst und einem Schauturnen feierte der Verein am 15. September 1929 sein 25jähriges Bestehen. Mit Stolz konnte der damalige Vorstand Kränzle Alfred auf die Zeit zurückblicken, in der der Turnverein Welden einen ungewöhnlich großen Aufschwung genommen hatte. Der Nachwuchs bereitete keine Sorgen. 30 Zöglinge wurden in dieser Zeit vom 1. Turnwart Alois Reiser betreut. Erfolgreich beteiligten sich die Aktiven an den Gauturnfesten. Alois Reiser errang beim Gauturnen in Lauingen den 4. Preis im Zehnkampf. Das Jubiläumsturnen in Welden sah Alois Reiser, Adalberg Abele und Hans Böck im Fünfkampf gemeinsam auf dem 1. Platz. Einen bemerkenswerten 9. Platz erreichte Alois Reiser 1930 auf dem Gauturnfest in Donauwörth. Dieses Ergebnis verdient besonders erwähnt zu werden, da die Weldener Turner mangels einer anderen Beförderungsmöglichkeit den größten teil des Weges nach Donauwörth mit dem Fahrrad zurücklegten.
Die politischen Veränderungen nach 1933 hatten auf den Verein nur unwesentliche Auswirkungen. Am Ende des Jahres 1934 zählte der Verein 57 Mitglieder, 10 Ehrenmitglieder und 15 Zöglinge. Der Kriegsausbruch im Herbst 1939 legte den Turnbetrieb erneut lahm, da alle aktiven Mitglieder zum Wehrdienst eingezogen wurden. Neben dem Turnverein riefen in den Jahren 1925/26 Anhänger des Fußballsportes den „Sportverein Welden“ ins Leben. Er kam trotz größter Anstrengungen seiner Mitglieder lange Jahre über hoffnungsvolle Anfänge nicht hinaus. Die größte Sorge bereiteten die Finanzen. Für die Benutzung des Sportplatzes mußten Pachtgelder entrichtet werden. Aus einer Niederschrift vom 6. Januar 1934 ist zu entnehmen, das sich zu dieser Zeit der Sportplatz auf einem Grundstück das Gastwirts Leonhard Reiser befand, für das 30,- RM Pacht zu errichten waren. Bereits 1935 wurde dieser Sportplatz (nachdem er fünf Jahre als Übungsstätte gedient hatte) jedoch wieder aufgelöst und auf den Theklaberg verlegt. Die Einnahmen reichten jedoch nicht aus, um die Belastungen zu tragen. In die Sorgen der Vereinsführung teilten sich nacheinander Meyerle Georg, Bergmeir Norbert, Holland Karl und Klaus Josef. Klaus Josef der zugleich Herbergswirt des Vereines war, gelang es schließlich, in den Jahren von 1934 bis 1938, eine Gesundung herbeizuführen. Von 1932 bis 1934 ruhte der Sportbetrieb. 1934 erfolgte eine Neugründung, wobei der Verein den Namen „FC Welden“ erhielt. Mehrfach wurden Verhandlungen eingeleitet, um einen Zusammenschluß des Turnvereins und des Sportvereins herbeizuführen. Die Vereinigung kam nie zustande. Auch der FC Welden sah sich in den Kriegsjahren gezwungen, den Spielbetrieb einzustellen. Der 8. November 1942 brachte für beide Vereine die zukunftsentscheidende Wende. Die Mitglieder des TV Welden und des FC Welden fanden sich zu einer gemeinsamen außerordentlichen Generalversammlung in der Bäckerwirtschaft ein und beschlossen, die Vereine zusammenzulegen. Der neue Name des Vereins lautete: „Turn- und Sportgemeinschaft 1904 Welden“. Folgende Männer übernahmen die Leitung: Vereinsführer Fritsch Nikolaus, Stellvertreter Hummel Hans, Schriftführer Niebauer Josef, Kassier Lemmer Paul, Fachwart für Turnen Reiser Alois, Fachwort für Fußball Bergmeir Andreas, Kassenrevisoren Schmid Andreas und Bergmeir Johann. Den Ältestenrat bildeten Böck Georg, Niebauer Mathias und Weiß Anton. Nahezu die gesamten jungen Kräfte wurden in der Folgezeit zur Wehrmacht einberufen. Der Sporfbetrieb kam dadurch weitgehend zum Erliegen. 1943 konnte die TSG Welden den letzten überörtlichen Erfolg vor dem Kriegsende verbuchen. Bei dem Lauf des Sportkreises Augsburg Land um Alt-Friedberg belegten Meyerle Anton, Baumeister Hermann und Schönheits Oswald die drei ersten Plätze.
Im Frühjahr 1945 mußten laut Anordnung die Besatzungsmächte alle Verbände und Vereine, darunter auch die Turn- und Sportgemeinschaft Welden, aufgelöst werden. Doch die Rührigkeit der Mitglieder ließ keine lange Pause zu. Bereits am 11. November 1945 konnte mit Genehmigung der Militärregierung in der Bahnhofsrestauration die erste Generalversammlung nach Kriegsschluß einberufen werden. Einm tig stimmten die Anwesenden für ein Weiterbestehen des Vereins. Gleichzeitig wurde eine Umbenennung in den „Turn- und Sportverein 1904 e.V. Welden“ vorgenommen. Doch erst am 27. Juli 1947konnte die Neulizensierung durch die Militärregierung anläßlich einer Versammlung vom Vorsitzenden Fritsch bekannt gegeben werden. In dieser Versammlung wählten die vierzig erschienen Mitglieder Fritsch Nikolaus erneut zum 1. Vorsitzenden. Der weitere Ausschuß lautete: 2. Vorsitzender Maier Josef, Kassier Gutmeyr Oskar, Schriftführer Ocker Paul, Beisitzer Schönheits Xaver. Parallel mit der politischen Umgestaltung nach der Kapitulation ging ein grundsätzlicher Strukturwandel im TSV Welden vor sich. Der Fußballsport eroberte sich von Jahr zu Jahr mehr Anhänger. Im gleichen Maße ließ das Interesse für die Turnabteilung unter den aktiven Mitgliedern nach. Was vor dem Krieg kaum einmal zu bemerken war; plötzlich fehlte es an guten Nachwuchskräften. Ein übriges trugen die Erfolge der Fußballmannschaften bei.
1947/48 wurde auf dem Theklaberg der neue Sportplatz gebaut. In den Spieljahren 1948/49 und 1949/50 errang die Jugendmannschaft zweimal hintereinander die Meisterschaft in ihrer Gruppe. Die Leitung der Jugendgruppe lag damals in den Händen von Dürr Georg. In der Saison 1949/50 wurde auch die 1. Mannschaft Meister in der C-Klasse Gruppe-West. Es ist festzustellen, daß das Jahr 1949, das Maier Josef als Vorsitzenden sah, als eines der bemerkenswertesten Jahre in die Vereinschronik einging. Die Fußballabteilung errang in ihm Dank der großartigen Leistungen endgültig die Vormachtstellung unter den Sparten. Im gleichen Jahr, am 8. März, wurde aber auch die Tischtennisabteilung gegründet. Erster Abteilungsleiter war Buchschuster Anton, der ein Jahr später von Böck Hubert abgelöst wurde. Nach mehreren Jahren Dornröschenschlaf fand am 18. Mai auch die Turnabteilung wieder zum aktiven Leben im Verein zurück. Ihre Leitung übernahmen Reiser Alois und Kränzle Johann. Am 28. und 29. Mai 1949 fand auf dem neuerschlossenen Sportplatz ein Kreisjugendtreffen statt. Mit einem Theaterspiel trat der Verein an Weihnachten an die Öffentlichkeit. Des großen Erfolges wegen mußte es eine Woche später wiederholt werden. An dieser Stelle ist zu erwähnen, daß der Vereinüber eine langjährige Laienspieltradition verfügt und eine eigene Theaterbühne besaß. Der lebhafte Sportbetrieb und die mit Erfolg durchgeführten Geselligkeiten steigerten die Einfluß nahme des TSV Welden auch in der Öffentlichkeit. Doch die Begeisterung für Turnen und Tischtennis war nicht von Dauer. Räumliche Schwierigkeifen und auch der Mangel an Übungsteilnehmern führten dazu, daß beide Abteilungen schon nach wenigen Jahren den Spiel- und Übungsbetrieb wieder einstellten. Im Jahr 1952 erhielt der TSV Welden eine neue Fahne. Sie wurde im hiesigen Kloster gefertigt und kostete 781,85 DM. Der TSV Kriegshaber übernahm bei der Weihe die Patenschaft. In diese Zeit fallen auch die Bestrebungen von Apotheker Kranzfelder, der zwei Jahre lang den Verein leitete, alle sportlich informierten Vereine der Marktgemeinde in einem Großverein zusammen zu fassen. Das Vorhaben scheiterte, obgleich sich der Schützenverein für einen Zusammenschluß aussprach. An den Verhandlungen nahmen außerdem der Theaterverein und der Kegelklub „Gut Holz“ teil.
1954 beging der TSV Welden in festlichem Rahmen das 50jährige Jubiläum. Die Feier mobilisiere viele neue Kräfte und führte zu einem erneuten Aufleben aller Sportarten im Verein. Die Turnriege und die Tischtennisabteilung, beide 1949 gegründet, fanden wieder zu Aktivitäten zurück. Bedingt durch den damaligen Mangel an geeigneten Übungsräumen blieb der neue Aufschwung der Turnabteilung jedoch nicht von langer Dauer. Die Tischtennisabteilung feierte nach einem wechselvollen Auf und Ab in ihrer Geschichte und einem zwischenzeitlichen völligen Stillstand gerade in den letzten Jahren wieder beachtliche Erfolge. 1. Vorsitzender des Vereins war in den Jahren 1954 bis 1955 Dürr Georg. 1956 stand Holland Karl, von 1957 bis 1960 Fritsch Nikolaus und von 1961 bis 1963 wieder Dürr Georg dem Verein als 1. Vorsitzender zur Verfügung. Für die Tischtennismannschaft bildete das Jahr 1964 die Krönung im bisherigen Geschehen. Sie erspielten sich einen der wichtigen vorderen Plätze in ihrer Gruppe und qualifizierten sich damit für die nächst höhere Spielklasse. Ein bemerkenswerter Erfolg der jungen Sportler, die im Frühjahr 1963 erstmals nach 1956 wieder zum Tischtennisspiel fanden. Der Tischtennisabteilung und der ein knappes dreiviertel Jahr alten Turnabteilung, die erst Ende des letzten Jahres zum dritten mal nach dem Krieg ihren Übungsbetrieb wieder aufnahm, sollte die von der Marktgemeinde Welden in den letzten Jahren erbauten Turnhalle ausreichende Möglichkeiten zu einer Leistungssteigerung bieten.
Problematisch wie kein zweites Anliegen war beim TSV Welden stets die Frage nach einem geeigneten Sportgelände und nach ausreichenden Räumlichkeiten, um den einzelnen Sparten die Ausübung ihrer Sportarten zu ermöglichen. Jahrelang kamen weder die Turner noch die Tischtennisspieler auf der Suche nach geeigneten Übungsräumen zur Ruhe. Oft mußten sie von einem Saal zum anderen wandern. Leere Werkstatträume, Gasthaussäle und sogar das geräumige Schlachthaus einer Metzgerei dienten den Turnern vorübergehend als Asyl. Daß diese Aktiven, die im Sinne des Wortes die großen Idealisten des Vereines darstellten, trotz mehrmaliger Resignation immer wieder einen neuen Anfang suchten, verdient besondere Anerkennung. Unter diesen Umständen konnten sich allerdings nur beschränkt wettkampffähige Kräfte heranbilden. Wenn man in diesem Zusammenhang an die talentierten Brüder Reiser denkt, muß das bedauern um die zu ihrer Zeit herrschenden Situation besonders groß sein. Mehrmals strebten die Verantwortlichen des Vereins den Bau von vereinseigenen Übungsräumen an. Doch es blieb beim guten Willen. Die Kasse war leer und es boten sich keine Möglichkeiten, die finanzielle Situation zu verbessern. Erst als die Marktgemeinde Welden 1964 mit der neuen Volksschule auch eine Turnhalle und ein Schwimmbad errichtete, boten sich dem TSV die Möglichkeiten, dem Hallensport im Vereinsleben größeren Platz einzuräumen. Die Tischtennisabteilung hatte sich bereits zu einer Zeit, als der Saal der Bahnhofsgaststätte noch Übungsstätte war, durch beachtliche Erfolge einen Namen gemacht. Sie konnte jetzt unter guten Bedingungen das Training und die Meisterschaftsspiele fortsetzen. Für die traditionsreichste Sparte des Vereins, die Turnabteilung, war es leider schon zu spät. Das Interesse für das Turnen hatte zu sehr nachgelassen, trotz der schönen neuen Halle konnten keine neuen Aktivitäten mehr entwickelt werden. Neue Abteilungen traten an ihre Stelle, die dem ständig wachsenden Bedürfnis nach Freizeitsportmöglichkeiten Rechnung tragen. So sind es neben den Tischtennisspielern vor allem die Damen der Gymnastikabteilung und die Volleyballer, die auf die Halle angewiesen sind. Vor allem auf Grund des großen Andrangs von Kindern und Jugendlichen nach sportlicher Betätigung zeichnen sich bereits wieder Engpässe in unserem Übungsraumangebot ab. Diese Gesichtspunkte haben den Verein bewogen, beim Bau des neuen Vereinsheimes Übungsräume mit einzuplanen, die von allen Abteilungen und vor allem von Jugendlichen sportlich genutzt werden können.
Auch die Fußballabteilung hatte seit ihren Anfängen bei der Suche nach einem geeigneten Sportgelände mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Über Jahre hinaus benutzte sie zusammen mit dem Turnverein, die die Bäckerwirtschaft als Vereinsherberge ausgewählt hatten, das Reiser’sche Grundstück an der Laugna und die Freifläche auf dem Theklaberg östlich der Kirche als Sportgelände. Der nasse Untergrund und die beschränkten Platzausmaße ließen einen Spielbetrieb auf die Dauer jedoch nicht zu. Zudem sah sich der völlig mittellose Verein außerstande, die zu entrichtende Pachtsumme aufzubringen. In den 30er Jahren begann man am Ende der Klostergasse gegnüber dem Friedhof mit Planierungsarbeiten für einen neuen Sportplatz. Der Platz wurde aber nie fertiggestellt. Eine Verbesserung trat ein, als die Gemeinde die ehemalige Schafweide im Haldenloh dem Verein zur Verfügung stellte. So ansprechend die Platzverhältnisse selbst dort waren, eine dauerhafte Lösung des Problems konnte damit nicht herbeigeführt werden. Vor jedem Spiel mußten Spieler und Publikum einen Fußmarsch von 20 bis 30 Minuten zurücklegen; die Voraussetzungen für Umkleideräume waren nicht gegeben. Die Verantwortlichen des Vereins sahen sich deshalb erneut nach einem geeigneten Platz um. Die Freifläche auf dem Theklaberg, die dem Turnverein bereits vor dem Kriege als Übungsgelände gedient hatte, schien dafür bestens geeignet. Der Vorsitzende in jenen Jahren, Nikolaus Fritsch und sein Stellvertreter Josef Maier, leiteten die Verlegung des Fußballplatzes schließlich unter großen Schwierigkeiten ein. Von den zahlreichen helfern, die Fritsch und Maier zur Seite standen, sind besonders der damalige Treuhänder des Vereins, Baumeister August, sowie Dürr Georg, Schönheits Xaver, Gutmeyr Oskar, und Bergmeir Andreas zu erwähnen. Kraus Hans übernahm die bautechnischen Vorarbeitungen. Die Planierungsarbeiten führte die Firma Dr. Schlecht, Göggingen, aus. Alle Baukosten trug der TSV Welden selbst.
Am 26. Juni 1949 wurde der Sportplatz auf dem Theklaberg mit einem Pokalturnier eingeweiht. Die 1. Mannschaft dankte allen Mitgliedern und Gönnern für ihre selbstlose Arbeit beim Sportplatzbau im Spieljahr 1949/50 mit der Meisterschaft in der C-Klasse, Gruppe West, Die Fußball-Abteilung verzeichnete in der Folge einen bemerkenswerten Aufschwung. 1951 wurde unter Vorstand Kranzfelder eine Umkleidekabine mit zwei R äumen errichtet, die jedoch nur provisorischen Charakter hatten. Doch mit der Sportplatzanlage auf dem Theklaberg waren die Schwierigkeiten nicht beendet. Vor allem die kirchlichen Behörden zeigten sich nicht sehr erbaut davon, daß in unmittelbarer Nachbarschaft des Karmelitinnen-Klosters ein Sportplatz entstanden war. In den Jahren wurde mehrmals dar über diskutiert, den Platz erneut zu verlegen. Doch der TSV sah sich finanziell außerstande, eine neuerliche Veränderung zu tragen. Das hügelige Gelände in und um den Markt Welden bot außerdem wenige Möglichkeiten für die Anlage eines Fußballfeldes. Im Herbst 1959 war es Vorstand Fritsch Nikolaus, der den Bau eines Vereinsheimes mit Umkleideräumen, Duschkabinen und Wirtschaftsraum in Angriff nahm. Die Arbeiten daran wurden fast ausschließlich durch freiwilligen Handdienst der Mitglieder ausgef ü hrt. Das Geb ä ude, das dicht neben der ehemaligen Umkleidekabine auf dem Theklaberg zu stehen kam, sollte die Unterkunftsprobleme der Abteilungen lösen. Als Übungsstätte für die Turner und Tischtennisspieler erwies es sich allerdings als zu klein. 1962 leitete das bischöfliche Ordinariat in Augsburg Bestrebungen ein, dem TSV im Tal ein Spiel- und Sportfeld zu schaffen. Das Ziel der Verhandlungen war, den Fußballbetrieb aus der Nähe des Klosters zu entfernen. Weder der TSV Welden noch die Marktgemeinde erhoben gegen das Vorhaben Einwände, solange damit keine Einbußen verbunden wären. Das Projekt wurde nicht realisiert. Im Laufe der Zeit zeigte es sich jedoch, daß der lehmige, wasserundurchlässige Untergrund des Sportfeldes und die damit verbundenen schlechten Platzverhältnisse dem sich immer mehr ausweitenden Spielbetrieb nicht mehr gewachsen waren. Bis zu acht Fußballmannschaften und der damit verbundene Trainingsbetrieb hatten den einen Platz jahrelang über Gebühr beansprucht: Die Anlage eines zweiten, neuen Spielfeldes war unumgänglich.
1964 übernahm Gutmeyr Oskar die Leitung des TSV Welden. Bereits 1963 in Würdigung seiner herausragenden Verdienste als erstes Mitglied in der Vereinsgeschichte mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet, wurde in seiner Amtszeit als Vereinsvorsitzender und später gleichzeitig 1. Bürgermeister der Marktgemeinde Welden ein Projekt in Angriff genommen, das für den Verein schon lange an der ersten Stelle der Dringlichkeitsstufe stand: Die Neuanlage des Sportgeländes und der Bau des dazugehörenden Vereinsheimes. Viele Widerstände mußten überwunden werden, bis endlich Mitte der Siebziger Jahre mit der Planung der neuen Sportanlage in direkter Nachbarschaft zum alten Platz begonnen werden konnte. Damit verbunden waren zahlreiche, oft schwierige Verhandlungen mit den Grundstücksbesitzern, damit die entsprechenden Flächen für das neue Sportgelände zur Verfügung standen. Hierin machte sich vor allen Dingen Hodapp Moritz verdient. Das Jahr 1977 brachte dann eine Ablösung in der TSV-Vorstandschaft, da der bisherige erste Vorstand Oskar Gutmeyr und sein Bruder Günter, bislang Kassierer des TSV, nicht mehr kandidierten. So war der Weg frei für eine neue junge Vorstandschaft. Erstmals fungierte nun ein Präsidium, das den jeweiligen Abteilungen vorstand. Zum 1. Vorstand wurde nun Ingbert Hodapp berufen. Ihm zur Seite standen als 2. und 3. Vorstand Karl Glink und Wilhelm Strauß, den Posten des Kassiers nahm Helmut Richter ein und das Amt des Schriftführers wurde Albert Anderle übertragen. Die erste Fußballmannschaft, in diesem Jahr wieder in die B-Klasse abgestiegen, wählte Karl Glink zum Abteilungsleiter, ihm zur Seite stand der klassenerfahrene Fritz Fischer. Die Zielsetzung der Fußballer aber auch des Gesamtvorstandes war nun der Bau einer zeitgerechten Sportanlage. So war man zur äußersten Sparsamkeit gezwungen um die Pläne verwirklichen zu können. Für den sportlichen Bereich konnte als Trainer der erfahrene Spieler Hermann Eder gewonnen werden. Er konnte schon in der Saison 77/78 einen beachtlichen Erfolg als Trainer verbuchen, als die Mannschaft im DFB-Pokal bis in die 7. Runde vorstieß, aber dann am Landesligisten Germaringen scheiterte. In der Saison 78/79 überraschte der TSV Welden wieder, als er ein Entscheidungsspiel gegen Dinkelscherben erzwang, das über den zweiten Platz mit Aufstiegsmöglichkeiten entscheiden sollte. Leider unterlag der TSV mit 2:1 Toren.